Die Heimatgeschichte Loddins: Besiedelung durch Germanen und Slawen

Loddin vor der Jahrtausendwende

Der Ortschronist und Verfasser der "Chronik der Gemeinde Seebad Loddin" auf der Insel Usedom, Herr Ulrich Knöfel, stellt einen heimatgeschichtlichen Abriss zur Verfügung:

Neben seiner sehr schönen landschaftlichen Lage hat das Seebad Loddin eine lange Geschichte. Etwa um 630 haben die Germanen auf dem schönen Höftberg gesiedelt. Mit der Völkerwanderung zogen die Germanen ab und die Südslawen vom Stamm der Lutizen nahmen ihren Platz ein.

Bodenfunde, wie Hacksilberfunde, Münzen, keramische Fragmente und ein Grapen (dreibeiniges Kochgeschirr) belegen die Besiedlung und können im Museum Wolgast und der Heimatstube besichtigt werden. Loddin war ein reines Fischer- und Bauerndorf. Der Boden war durch den leichten Flugsand von dem nahegelegenen unbewaldeten 60 Meter hohen Streckelsberg nicht sehr fruchtbar, das Achterwasser dagegen sehr fischreich.

Christianisierung: Ein Kreuz am Peenestrom zwischen Lassan und der Usedomer Halbinsel Lieper Winkel.

Loddin nach der Jahrtausendwende

Nach der Jahrtausendwende mussten die Slawen einer neuen Gesellschaft weichen. Otto von Bamberg hatte die Aufgabe übernommen, die heidnischen Wenden zur Annahme des christlichen Glaubens zu bewegen. Herzog Ratibor förderte das Christentum und auch die deutsche Einwanderung. Aus vielen Ländern folgten Handwerker, Bauern, Ritter und Abenteurer.

1270 tauschten die Mönche aus Grobe auf Erlass des Herzogs Barnim I. das Dorf Damerow in Hinterpommern gegen sechs kleine Dörfer auf der Insel Usedom. Diese Erwähnung ist der früheste schriftlich Nachweis darüber, dass das Dorf Loddin zu dieser Zeit existiert hatte.

Reliefplatte am Herrenhaus in Pudagla: Hier befand sich das Zisterzienserkloster.

1309 zogen die Mönche in das neuerbaute Kloster nach Pudagla um und forderten nicht nur Abgaben, sondern steckten ihre Nasen in Angelegenheiten, die sie nichts angingen. Das Volk schimpfte sie deshalb "Kuhhirten und Schäferknechte".

Noch mehr zu schaffen machten den Menschen die vielen Kriege, die über die Insel zogen: Glaubenskriege und der daraus entstehende Dreißigjährige Krieg. Nach Berichten alter Chronisten sah es um 1630 auf der Insel erschreckend aus. Gleich Heuschrecken war das Kriegsvolk mit Schwert und Fackel über die Dörfer hergefallen, raubte und brandschatzte. Die Höfe der Bauern gingen in Flammen auf und die Bewohner versteckten sich in den Wäldern. Die Truppen verwüsteten Koserow und Ückeritz und legten das alte Culpin in Asche.

Erfahren Sie mehr über die Geschichte des Bernsteinbades in der Inselmitte Usedoms in der "Chronik der Gemeinde Seebad Loddin mit seinen Ortsteilen Loddin, Kölpinsee, Stubbenfelde und der Teufelsinsel", zusammengetragen und aufgezeichnet von Ulrich Knöfel, 2006, Nordlicht Verlag, Ostseebad Karlshagen.

Bei Mellenthin, Neppermin und der Stadt Usedom haben die Slawen ihre Spuren hinterlassen. Für ihre burgartigen Siedlungen haben sie zum Teil beträchtliche Erdwälle aufgeschoben, die heute noch zu sehen sind. Eine sehr vollständige Zusammenstellung slawischer Siedlungen und Burganlagen gibt Auskunft über die früheren Siedlungsgebiete der Slawen in Deutschland.

  1. Besiedlung
  2. schwedische Besatzung
  3. Kriege
  4. DDR-Zeit
  5. Nach der Wende
Rekonstruktion: Typische slawische Siedlung, wie sie auch auf Usedom bestanden.