Fakten über die Insel Usedom

Die Gestalt Usedoms

Die Ostseeinsel Usedom ist mit einer Fläche von etwa 445 Quadratkilometern die zweitgrößte deutsche Insel. Ungefähr 90 Quadratkilometer gehören seit dem Zweiten Weltkrieg infolge des Potsdamer Abkommens zusammen mit der Halbinsel Wollin zu Polen. Die Deutsch-Polnische Grenze verläuft nur etwa drei Kilometer östlich des Seeheilbads Ahlbeck über die Insel. Vom äußersten Nordwesten, dem Peenemünder Haken, aus liegt die größte deutsche Insel, Rügen, in Sichtweite. Von dieser Position aus sind die beiden vorgelagerten Inseln Ruden und Greifswalder Oie ebenfalls gut zu sehen.

Mehr als 40 Kilometer durchgehender Sandstrand an der Ostsee: Urlaubsinsel Usedom.

Gegliederte Küsten des Hinterlandes

Jenseits der Ostseeküste (Außenküste), also in Richtung der Boddengewässer Achterwasser, Peenestrom und Oderhaff, liegt das Hinterland der Insel. Auffällig ist die gegliederte Küste zu den Boddengewässern mit den Halbinseln. Es sind vor allem die Halbinseln (Wolgaster Ort, Gnitz, Loddiner Höft, Lieper Winkel und Usedomer Ort), die der Ostseeinsel ihren konzentrierten und zu jeder Jahrezeit einmaligen Reiz verleihen.

Landseitig wird die Insel Usedom nach Süd und Südwest durch den Peenestrom, das Achterwasser, das Kleine und das Große Haff sowie in östlicher Richtung durch die Swine vom Festland abgetrennt.

Küsten der Insel Usedom

Während die Außenküste Usedoms, also die direkte Küste zur Ostsee, eine nur leicht zweifach gebogene Linie mit einem ungefähr 45 Kilometer langen, bis zu 70 Meter breiten feinen Sandstrand bildet, ist die insgesamt ca. 160 Kilometer lange Küste zu Peenestrom, Achterwasser und Haff gewunden und zergliedert. Entlang dieser Küsten finden sich nur selten kleine Sandstrände. Stattdessen wechseln sich Schilfgebiete, Deiche und Steilküsten ab.

Romantisch: Der Kölpinsee "hinter" dem Sandstrand an der Ostsee.

Eine nur etwa 300 Meter schmale Landbrücke zwischen den Orten Zempin und Koserow verbindet den nordwestlichen mit dem südöstlichen Inselkern. Im Küstenverlauf der beiden Inselkerne dominieren Steilufer, wogegen die verbleibenden Küstenteile, insbesondere die Landbrücke zwischen den Inselkernen, über lange Zeiträume durch strömungsbedingte Ablagerungen entstanden sind. Die größte Breite erreicht die Ostseeinsel im Norden im Wolgaster Ort und der Halbinsel Gnitz sowie im Süden im Usedomer Winkel. Zwei Klappbrücken verbinden die beiden Bundesstraßen mit dem Straßennetz des Festlandes.

Vielgestaltige Landschaft zwischen Ostsee und Stettiner Haff: Waldsee Schwarzes Herz am Zerninmoor.

Küche in Vorpommern

Tüften, Töffeln oder Töfte - so heißen auf Platt die Kartoffeln und sind für die Pommersche Küche prägend. Neben Tüften spielt naturgemäß der Fisch eine wesentliche Rolle im Speiseplan an der Ostseeküste. Je nach Lage zu Ostsee oder Boddengewässern kommt Ostseefisch oder Süßwasserfisch auf den Speiseplan. Am verbreitetsten ist zweifellos der Hering, wie man auch im volkstümlichen Liedgut leicht erkennen kann.

Blei mit brauner Soße und Töffeln, Quark mit Pellkartoffeln, Aal süß-sauer oder Heringssalat: Die Menschen in Pommern haben gelernt, mit wenigen Zutaten ungewöhnliche und schmackhafte Gerichte zu kochen. Karge Böden, kleine Äcker und rauhes Klima brachten früh Erfindungsgabe in die pommersche Küche. Der Zwang, Fisch haltbar zu machen, brachte der Küche Pommerns ebenfalls interessante Gerichte, wie Räucherfisch, Fisch-Frikadellen oder eingesalzenen Fisch.

Wer seinen Urlaub an der Ostsee verbringt, dem seien traditionelle Gerichte sehr empfohlen. In vielen Restaurants und Hotels findet sich die typische Küche Pommerns. Aber - wie beim Kauf frischen Fischs gilt: Nicht aller angebotene Fisch kommt aus der Ostsee. So mancher Fisch kommt von weit her, wenn er liebevoll zubereitet ist, bietet sich dem Urlaubsgast ein sehr schmackhaftes Gericht.

Typisch nicht nur für die Ostseebäder ist der allgegenwärtige Räucherfisch. Es lohnt sich, die verschiedenen Räuchereien während des Urlaubs zu erproben, um am Ende des Urlaubs einen kleinen Vorrat an Räucherfisch mit auf die Heimreise zu nehmen.

Seen auf der Ostseeinsel Usedom

Wunderbare Farben zu jeder Jahreszeit: Usedomer Halbinsel Loddiner Höft.

Auf der Ostseeinsel selbst befinden sich zahlreiche Seen, wovon der Schmollen-, der Gothen- und der Usedomer See die größten sind. Im Achterwasser sowie im Peenestrom befinden sich wiederum mehrere Inseln, die fast alle unbewohnt und überwiegend Schilfgebiete sind.

Neben Gothen- und Schmollensee sind landschaftlich der Mümmelkensee zwischen den Seebädern Bansin und Ückeritz sowie der Wockninsee in der Nähe des Seebads Ückeritz besonders reizvoll. Der Kölpinsee besticht durch seine Lage unmittelbar hinter dem Deich zur Ostsee. So lassen sich auf der Ostseeinsel höchst attraktive Landschaftspanoramen finden, die durch die Nähe von Ostsee- und Boddenküste zu den Ufern verschiedener Seen gebildet werden.

Traditioneller Erwerbszweig Usedoms: Küstenfischerei.

Ebbe und Flut der Ostsee

Die Ostsee ist kein Tidenmeer; Ebbe und Flut spielen in der Ostsee keine nennenswerte Rolle. In der Folge sind die Strände weniger breit als jene an Meeren mit starkem Tidehub bei Ebbe, dafür jedoch feinsandig und steinfrei.

Strömungen, die anderwärts durch den Tidehub verursacht werden, spielen in der Ostsee keine Rolle, so dass das Baden in der sommerlichen Ostsee vor allem für Kinder ein ungetrübtes Vergnügen bereitet.

Tourismus auf der Insel Usedom

Dreikaiserbäder: die Seebrücke des Ostseebades Ahlbeck.

Schon im ersten Viertel des 19. Jahrhunderts begann in Heringsdorf der Badebetrieb. Schon ein gutes halbes Jahrhundert später war das Ostseebad Heringsdorf ein international bekanntes Luxusbad. Neben Hotels der verschiedenen Preis- und Luxusklassen entstanden Pensionen, Ferienzimmer, Ferienhäuser und andere Herbergen und Unterkünfte.

Heute bieten die kleinen und größeren Seebäder Urlaubsquartiere aller Arten, Größen und Preisklassen. Von der einfachen Jugendherberge bis zum luxuriösen Urlaubs-Apartment mit Meeresblick finden alle Erholungssuchende ihre Unterkunft. Meist ist es der Wunsch den Familienurlaub an der Ostsee zu verbringen, der die Urlauber auf die Insel bringt. Und wenn man dann einmal da war, will man die Urlaubsinsel nicht mehr missen. Daneben haben sich die Seebäder auf verschiedene Urlauber spezialisiert. Die Usedomer Bernsteinbäder Zempin, Koserow, Loddin/ Kölpinsee und Ückeritz sprechen eher die Urlauber an, die naturnahe Erholung in der weitgehend unberührten Landschaft suchen. Die Dreikaiserbäder Heringsdorf, Ahlbeck und Bansin sowie das renommierte Ostseebad Zinnowitz im Inselnorden sind lebendiger, urbaner und sprechen Feriengäste an, die im Urlaub Luxus, Unterhaltung und Abwechslung suchen.

Größtes Industriemuseum Mecklenburg-Vorpommerns: Kraftwerk Peenemünde.

Das Usedomer Hinterland

Erst nach der Wiedervereinigung konnte das Hinterland am Aufschwung des Tourismus partizipieren. Bis zum Ende der DDR dominierten an den Küsten von Haff, Peenestrom und Achterwasser, im Usedomer und Lieper Winkel, auf der Halbinsel Gnitz und auf dem Wolgaster Ort eintönige und zumeist verfallende Barackensiedlungen. Mittelerweile sind an vielen, zumeist landschaftlich sehr schönen Stellen moderne, komfortable Ferienhäuser, kleine Pensionen, Ferienzimmer und kleine Hotels entstanden.

Usedomer Ostseebäder

Die Usedomer Ostseebäder von West nach Ost:

  1. Karlshagen
  2. Trassenheide
  3. Zinnowitz
  4. Zempin
  5. Koserow
  6. Loddin
  7. Ückeritz
  8. Bansin
  9. Heringsdorf
  10. Ahlbeck
  11. Swinemünde

►►►Die Geschichte Usedoms in Textform ...

►►►Die Geschichte Usedoms in Listenform ...

Natürlich bietet die größte deutsche Insel einen wunderbaren Rügen-Urlaub. Empfohlen ist vor allem dem Besucher, der die Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns noch nicht kennt, ein Kurzurlaub, der ideal mit einer Reise auf die Nachbarinsel Usedom kombiniert werden kann.

Wanderungen durch das Usedomer Hinterland: Am Konker Berg bei Pudagla.

Eine weitere schöne Möglichkeit, maritimes Flair und das Spiel der Gezeiten zu genießen ist ein Kurzurlaub Amrum.