Usedom-Reisebericht Peenemünde

Peenemünde, HTIZ, Hafen

Urlaubsgast: paulchen_1955/at/t-online.de
Reisedatum: Februar 2015
Zusammenfassung: Historisch-Technisches Informationszentrum Peenemünde
Orte: Peenemünde

Besuch des Museums in Peenemünde

Trotz des vergleichsweise schönen Winterwetters auf der Insel Usedom mit viel Schnee und Sonnenschein hatten wir uns einen Tag für den Besuch des Museums in Peenemünde reserviert. Im Internet hatten wir bereits einige Informationen zur Raketenentwicklung (Wikipedia, Homepage unserer Gastgeber) angesehen und uns auf diesen Ausflug eingestimmt.

Peenemünder Kraftwerk

Beeindruckend ist die große Klinkerfassade des Peenemünder Kraftwerkes schon vom Parkplatz aus. Vom Vorplatz der Bunkerwarte, dem Eingang in das Museumsgelände, kann man das hoch aufragende, schwarz weiß "karierte" Modell der "V2" sehen. Auf dem Weg von der Bunkerwarte zu den eigentlichen Ausstellungsräumen im Kraftwerk gelangt man über eine große Freifläche, auf der zahlreiche Ausstellungsstücke zu sehen sind. Zu ihnen gehört neben dem 1:1-Modell der ersten Fernrakete "Aggregat 4" oder "V2" auch ein ebensolches Modell der Flugbombe "Fi 103" oder "V1", die von einer ebenfalls ausgestellten Katapultstartrampe gestartet wurde.

Film über Peenemünde

In den Museumsräumen gibt es einen regelmäßig wiederholten, sehr interessanten Film über Peenemünde und die Erprobungsstellen auf dieser Usedomer Halbinsel. Eingestimmt wird der Besucher durch viele Zeitungsausschnitte, Skizzen und Plakate aus der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg. Fortschrittsgläubigkeit, Technikbegeisterung und die ersten Berichte über Raketentüftler lassen den - politisch noch neutralen - Geist jener Jahre fühlbar werden.

Schnell wird deutlich, auf welchen Boden das Saatkorn jener begeisterten Tüftler fiel. Von nun an bestimmen Bilder von Offiziren und Generälen, Befehle, und viel (Steuer-) Geld die schriftlichen und bildlichen Exponate.

Modelle und Einzelteile von V1 und V2

Der größte Ausstellungsraum zeigt zahlreiche Modelle und Einzelteile von "V1" (Autopilot) und "V2" (Treibstoffpumpe) und weist auf viele andere Waffenentwicklungen hin, die zu jener Zeit in Peenemünde erfolgten. Modelle zeigen die verschiedenen Flugkörper und den Prüfstand 7. Ausführlich wird auf das Leid der Zwangsarbeiter, die die Waffen herstellen mussten, und der Opfer des Waffeneinsatzes eingegangen. Einige Videofilme, die der Besucher auswählen kann, erläutern aus Sicht der Britischen Militärs Funktion und Einsatz der "V2". Großen Raum nimmt die Fortentwicklung der Erfindungen nach dem Zweiten Weltkrieg ein. Alle Raumfahrtprogramme stützten sich auf den erbeuteten Unterlagen und Einzelteilen und auf den "abgeworbenen" Wissenschaftlern des Peenemünder Programmes ab.

Biografien von Schlüsselpersonen

Im letzten Ausstellungsraum werden ausgewählte Biografien von Schlüsselpersonen und einfachen Menschen aus den Peenemünder Erprobungsstellen vorgestellt. Der Kreis von Interesse, Begeisterung, Verstrickung, zum Teil von Verbrechen, späterer Karriere und gelegentlicher Strafe schließt sich ...

Peenemünder Hafen

Wieder aus dem Museum heraus, führten uns unsere Schritte zum Hafen, der Ende der 30er Jahre zur Versorgung Peenemündes an den Peenestrom gebaut wurde. Kaum verstellt von blattlosen Bäumen wird ein Dorf sichtbar, das über Jahrzehnte hinweg von militärischer Nutzung - anfangs durch die Wehrmacht, dann durch die Sowjets und zum Schluss durch die NVA - gezeichnet ist. Viele alte Gebäude rotten trostlos vor sich hin; das wenigste dieser nicht mehr benötigten Substanz scheint noch genutzt. Im Sommer jedoch dürfte es recht idyllisch sein, vom Hafen aus an einer der dann zahlreich angebotenen Schiffahrten teilzunehmen.

Wissenschaftlersiedlung Karlshagen

Angeregt von den verschiedenen Kartendarstellungen, die im Innen- und Außenbereich des Museums zu sehen waren, haben wir auf unserem Rückweg nach Kölpinsee in Karlshagen Halt gemacht und die Reste der früheren Wissenschaftlersiedlung im Norden dieses Seebades betrachtet. Schade, dass man viele örtliche Gegebenheiten auf dem Gelände des Peenemünder Hakens nicht direkt betrachten kann - in Summe jedoch ein sehr gelungener Ausflug mit vielen interessanten und lehrreichen Erlebnissen.

Flugbombe Fi 103: Historisch-Technisches Informationszentrum Peenemünde.

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