Mit wachsendem Wohlstand uns besseren Verkehrsmöglichkeiten wuchs die Nachfrage nach Urlaubs-Unterkünften an der Ostseeküste. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde auf Usedom alsbald der Bau neuer Hotels, Pensionen, Ferienwohnungen und Ferienhäuser wieder aufgenommen.
Kaiserzeitliches Badeleben auf Usedom: Auf dem Foto ist die erste, noch auf sechs Pfählen ruhende Umkleidekabine am Ostseestrand von Kölpinsee zu sehen. Diese wurde später erweitert und ein Schiffsanleger errichtet. Damit war die Loddiner "Badekolonie" Kölpinsee um eine Urlaubs-Attraktion reicher; die Urlaubsgäste konnten Schiffsverbindungen zu den anderen Ostseebädern auf der Insel Usedom nutzen.
Im Vergleich zu heute ragte zu jener Zeit (Ende der 20er) der Streckelsberg bei Koserow deutlich weiter in die Ostsee. Seine exponierte Position an der Ostseeküste der Insel Usedom hat ihn besonders anfällig für den steten Landabtrag gemacht. Etwa in der Bildmitte ist die Seebrücke von Kölpinsee zu erkennen.
Ein Blick von der Terrasse des Strandhotels Seerose auf den Ostseestrand von Kölpinsee: Zu jener Zeit wurde nicht nur auf der Insel Usedom großer Aufwand mit der Errichtung von Sandburgen um die Strandkörbe herum betrieben.
Farbfoto: In Kölpinsee entsteht das "Mittelstands-Kinderheim", das baulich über viele Jahre hinweg erweitert wird. Die Geschichte der Kindersanatorien reicht bis in die Gegenwart. Kurkliniken, Sanatorien u. ä. sind auch aufgrund ihrer herausragenden Auslastung (schließlich sind sie kaum einem Wettbewerbsgeschehen ausgesetzt) ein wichtiger wirtschaftlicher Faktor für die Ostseebäder der Insel Usedom geworden.
Die Gaststätte "Am Achterwasser" in Loddin wurde um einen Saal erweitert, der sich zum Mittelpunkt des örtlichen Lebens entwickelte. Erst nach der deutschen Wiedervereinigung wurde das inzwischen verwahrloste Gebäude abgetragen und durch einen Ferienwohnungs-Komplex ersetzt.
Noch einmal der Anlager am Ostseestrand von Kölpinsee: Beachtlich sind die hohen Sandburgen, die die Urlaubsgäste um ihre Strandkörbe errichtet haben. Die Kölpinseer Seebrücke wurde durch den strengen Eiswinter 1929 stark beschädigt und später abgetragen. Heute verfügt als einziges Bernsteinbad nur noch das Ostseebad Koserow über eine Seebrücke.